Manchmal ist ein Bild einfach nicht genug. Da passt zwar die Farbe und das Licht, aber man sieht einfach nicht genug vom Motiv, oder die Perspektive ist nicht die einzige die passt. Eigentlich wäre auch noch mal eine Übersichtsaufnahme spannend, oder ein paar Details…

Dann sind Bilderserien eine tolle Lösung.

Was sind „Bilderserien“?

Für mich bedeutet eine gute Serie, dass ein Konzept dahinter zu erkennen ist (niemand, der mich kennt ist darüber verwundert). Einfach drauflosknipsen ist leider nicht zielführend. Dann wird’s nämlich keine Bilderserie sondern ein „Fotoalbum“. Prinzipiell kann man zwar einen Zusammenhang konstruieren, aber eigentlich sind es viele unabhängige Aufnahmen, die zufällig im selben Album gelandet sind.

Wie geht man am besten vor?

Eine Möglichkeit eine Serie zu gestalten ist es, sich mehrere Ansichten eines Sujets vorzunehmen. Im vorliegenden Beispiel handelt es sich um drei Ansichten eines Gebirgspanoramas mit Schnee und Nadelbäumen. Um die Zusammengehörigkeit noch zu verstärken wurden alle Bilder relativ gleich bearbeitetet (Blautönung, gleiche Strukturüberlagerung etc.).

Die Serie lässt dann für den Betrachter einiges an Interpretationsmöglichkeiten zu, z.B.:

  • Was sehe ich?
  • Was passiert in unterschiedlichen Bildern, wenn ich sie gleich bearbeite?
  • Was ist gleich, was ist anders?
  • etc.

Bilderserien erfordern natürlich viel mehr Zeit und Ausdauer, als Einzelaufnahmen, logisch. Das kann sich schon mal über Wochen (oder einen kompletten Urlaub) hinziehen, bis man die gewünschten Bilder beisammen hat. Vor allem, wenn man Serien plant, die von Außenbedingungen abhängen (Gewitter, Regen, Schnee, Volksfeste, Wildtiere…) Aber es wird sich lohnen. Die Serie zeigt viel mehr, was man als Fotograf draufhat, als beliebige Einzelbilder.

Ein wichtiger Faktor ist für mich, dass man gerne versucht ein Einzelbild so lange zu retuschieren, bis es praktisch nichts mehr mit dem Motiv gemeinsam hat. Ein bisschen perfektionieren hier, etwas verbessern da…

Bei Serien kann man (zumindest kann ich das) früher loslassen. Da, es sich um viele Bilder handeln kann, macht es auch gar keinen Sinn, jedes Mal bestimmte Macken zu retuschieren. Es ist viel einfacher, vorher darüber nachzudenken, was man jetzt im Sucher sieht und was man zum Schluss auf dem Bild haben will. Die Fotografie wird dadurch besser.

Bei den Winterwaldbildern unten haben mich anfangs die Skispuren im Schnee gestört. Bei einem Einzelbild, hätte ich da vielleicht was getan, aber in der Serie kann man diese „Störungen“ viel einfacher als interpretierbaren Bestandteil akzeptieren.

Was sagen Euch die Skispuren?

Fazit: Konzepte helfen einem, sich zu sortieren. Gute Sache!

Winter_blau_1

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Winter_blau_2

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Winter_blau_3

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