Mit Amateurmodels in Heidelberg
Bei einem privat organisierten Model-Fotografier-Event, hatte ich die Gelegenheit auf TFP-Basis mit drei tollen Amateurmodels zu arbeiten.
TFP (= time for picture) bedeutet, dass Fotograf und Modell ihre spezifische Leistung beitragen und jeder dann die entstendenen Fotos nutzen darf. Da meine Bilder normalerweise sehr stark in der Nachbearbeitung entstehen, biete ich immer an entweder einen ganzen Haufen unbearbeiter Bilddateien zu übergeben oder drei bis fünf fertig bearbeitete Bilder. Die erste Option macht eigentlich nur Sinn, wenn das Model selbst fit in Photoshop & Co. ist, da meine Rohfotos eigentlich nur als möglichst flexibles Basismaterial gedacht sind. So wie ein Stück Holz für einen Bildhauer.
Bis jetzt haben sich alle für die bearbeiteten Bilder entschieden. Die können bisweilen recht heftig von dem Netto-Material abweichen, daher ist das immer in Überraschungspaket.
Mit dem ersten Model habe ich zur Abwechslung auch mit meiner Squeezerlens gearbeitet (Link zur Bezugsquelle). Die ist eigentlich nicht wirklich für sowas gedacht, aber man weiß ja nie ob’s was taugt, bevor man es nicht ausprobiert. Das dritte Bild von Ashley stammt aus dieser Serie.
„Sinnfrei“ macht kein gutes Bild
Was ich außerdem nicht mag, sind einstudierte Modelposen und sinnfreie Settings. Hübsches Mädchen im Kornfeld – klar, wenn sie da was beruflich zu tun hat… Gummistiefel und Sense sind dann aber praktisch ein Muss. Ich kenne auch keine Dame, die gewohnheitsmäßig spärlich bekleidet auf rostigen Bahngleisen flaniert. Und Lachen muss auch nicht immer sein. Viele Portraits wirken stärker, wenn die Modelle ernst oder nachdenklich wirken.
Aufgaben stellen hilft den Amateurmodels
Oft stelle ich meinen Models die Aufgabe, sich in eine bestimmte Situation hineinzuversetzen. Damit sind dann auch Emotionen verbunden, die dann abgerufen werden können. Das kann z.B. sein, dass einen der Freund versetzt hat, der Bruder gemein war oder, dass der Hund gerade die Lieblingssneaker zerkaut hat. Daraus entwickelt sich oft eine kleine Handlung, die zu weiteren natürlichen Posen führt.
Und wenn’s denn wirklich mal eine Modelpose sein muss, damit das tolle Kleid zur Wirkung kommt, dann darf auch das sein.