Winterlicher Nebel an der Bergstraße
Ich habe das Glück an einem der schönsten Orte der Republik zu leben. Seinen wahren Zauber entfaltet dieser Ort für mich allerdings erst bei Wetter, das im Allgemeinen nicht als klassisches „Urlaubswetter“ gilt. Regen, Schnee und natürlich Nebel.
Mit Nebel kann selbst der ordinärste Hügel zu einer Szenerie aus „Herr der Ringe“ werden. Bäume verschwinden schon mit wenigen Metern Abstand im Dunst. Die visuelle Erfahrung von Entfernung wird intensiver. Vieles der mystischen Stimmung hängt natürlich auch mit den dumpferen Geräuschen im dichten Nebel zusammen, die leider nur schwer im Foto festzuhalten sind.
Was ziemlich lästig ist, ist das Phänomen, dass sich die feinen Tröpfchen des Nebels auf der Kameraoptik niederschlagen. Ein gutes Putztuch gehört zwingend in die Kameratasche.
Da sich Nebel unglaublich schnell verändert, ist schnelles Arbeiten angesagt. Für alle diese Foto habe ich mich in einem Radius von maximal 100 Metern bewegt und konnte in ca. 15 Minuten eine Reihe absolut unterschiedlicher Stimmungen einfangen.
Man muss nur seinen Hintern aus dem Haus bewegen, auch wenn die heiße Tasse Kakao auf dem Sofa verführerischer scheint. Das ist sowieso die Kardinalproblematik der Fotografie – der ewige Kampf gegen die Bequemlichkeit. Manchmal hilf es, sich eine Aufgabe zu setzen, die einen motiviert rauszugehen. Beispielsweise könnte man planen, im nächsten Monat mindestens 20 Bildern von einem bestimmten Baum zu machen. Zu verschiedenen Tageszeiten, zu unterschiedlichen Wetterbedingungen, etc. Das alte Jäger und Sammler-Gen in uns hilft dabei. Und wenn der Monat rum ist, kann man der gesamten Familie stolz die „20 Ansichten des Baumes Fichte“ (ganz frei nach Hokusai) vorführen.
Winterlicher Nebel an der Bergstraße – Weg
Winterlicher Nebel an der Bergstraße – Obstbäume am Hang
Winterlicher Nebel an der Bergstraße – Pappeln
Winterlicher Nebel an der Bergstraße – Obstbäume
Winterlicher Nebel an der Bergstraße – kahle Bäume
Winterlicher Nebel an der Bergstraße – Schattenriss