Manchmal macht das eigentliche Foto nur einen Bruchteil des Bildes aus.

Klingt seltsam, ist aber so. Manchmal entsteht ein Bild erst durch die Kobination verschiedener Einzelbilder (oder -ideen). In einem solchen Composing können dann auch nicht-fotografische Inhalte wie Zeichnungen, Scans etc. einfließen. Erlaubt ist, was gefällt.

Das Composing schon als Ziel bei der Aufnahme

Wald mit Struktur

Wald mit Struktur

Meine Technik

Für die Bilder meiner Serie „Mindscapes“ (Mindscape Gallery Online) nutze ich die Composing-Technik der Überlagerung. In diesem Bild wird das „eigentliche Motiv“, der kleine Wald, durch zwei Strukturebenen überlagert und sowohl farblich als auch in der sichtbaren Textur verändert. Mit dieser Technik kann man gerade noch ahnbare, zarte Effekte erzielen aber auch sehr deutliche, die in Konkurrenz zum Motiv treten können bzw. zum eigentlichen Motiv werden.

Wichtig ist, dem Betrachter einen Fokus anbieten zu können. Zu leicht kann bei solchen Composings Chaos entstehen und niemand weiß mehr, um was es in dem Bild gehen soll.

Meine Hauptmotive sind oft sehr einfach und haben im Ausgangsbild große ruhige Flächen. Dann klappt die Überlagerung mit Sterukturen am Besten – ohne, dass sich unerwünschte Nebendetails keck in den Vordergrund spielen.

 

Weidezaun bei Schnee

Weidezaun bei Schnee

In meinen Mindscape-Composings geht es mir darum, zu visualisieren, was mit den Bildern im Kopf geschieht, nachdem man das Seherlebnis einige Zeit hinter sich hat. Erinnerungen überlagern sich und von der „wahren“ Ansicht bleiben nur Fragmente…ein bestimmter Baum, die roten Fensterläden, der Junge mit dem Luftballon. Der Rest wird unscharf.

Dazu mischen sich subjektive Erinnerungen und Erfahrungen. Deshalb beschreiben zwei Personen, die das „Gleiche“ erlebt haben das Erlebte nie identisch.

DIe Daheimgebliebenen lieben die Postkartenansichten von dden Sehenswürdigkeiten, die ihr auf euren Reisen fotografiert habt. Also macht diese leute glücklich, indem ihr diese Bilder mitbringt. Aber löst euch von dem gedanken, dass diese Bilder ettwas wiedergeben, das „so ist“.  Experimentiert mit solchen Composings wie hier gezeigt und anderen Techniken, um herauszufinden, was eigentlich „euer Bild“ ist.

Und jetzt raus, fotografieren.