Man wünscht sich ja im Urlaub im Allgemeinen schönes Wetter. Dass oft das Gegenteil, also Mistwetter, für den Fotografen ein Segen sein kann, durfte ich im November auf Mallorca feststellen.

Das Tiefdruckgebiet, das in der Woche unseres Aufenthaltes in die Verlängerung ging (vorher hatte es schon Unwetter alttestamentarischen Außmaßes gegeben), sorgte dafür, dass jeden Tag Regen angesagt war. Mal stundenlang durchgehend, mal mit Unterbrechungen.

Der Morgen begann mit Sturm über der Bucht von Cala Ratjada, die wir von unserer Unterkunft sehen konnten und Abends zogenbeeindruckende Wolkengebilde über den Himmel.  Nicht so schön, wenn man Wandern will, aber perfekt zum Fotografieren.

Zeit für Experimente

Ich hatte Zeit zum Experimentieren. Da wir nur wenige Ausflüge machen konnten, konnte ich jeden Tag die Veränderungen der Bucht direkt vor unserer Haustür fotografieren.

Cala Rajada

Cala Rajada

Die Saison war schon rum, daher war der Ort ziemlich leer und niemand störte die Aufnahmen der „leeren Natur“. Einsamkeit wird ja durch die Anwesenheit großer Menschenmengen ziemlich beeinträchtigt. Ich konnte ein Stativ aufstellen für Langzeitbelichtungen, ohne dass Kinder durchs Bild rannten. Viele Lichter wurden am Abend nicht mehr eingeschaltet, was Streulicht verhinderte, es parkten keine bunten Autos an Stellen wo ich sie nicht brauchen konnte – Ideale Zustände bei nicht so idealem Urlaubswetter.

Cala Rajada

Cala Rajada

Bei Regen zu fotografieren, besonders vom Stativ aus, bringt natürgemäß einige herausforderungen mit sich. Das Objektiv will permanent von Wassertropfen befreit werden, die Brille wird undurchsichtig, die Klamotten werden irgendwann klamm.

Meine ultimative Ausrüstungsliste für Scheißwetter:

  • Viele Linsenreinigungstücher  – optimal sind Lappen aus alten T-Shirts, oft gewaschen fusselt da nix mehr. Vor allem die großen 100mm Filterscheiben lassen sich damit gut reinigen.
  • Zum Schutz der Kamera dient eine Duschhaube aus dem Hotelbadezimmer. Keine Ahnung ob irgendwer diese Dinger überhaupt für den gedachten Zweck einssetzt, aber die Kamera schützen sie perfekt.
  • Eine Baseballkappe, um zumindest einen Teil der Regentropfen von der Brille fernzuhalten.
  • Handschuhe, denn irgendwann werden die Finger garantiert steif vor Kälte. Ich schwöre auf Fäustlinge, deren „Faust“ man nach hinten klappen kann und dann mit „fingerlosen“ Handschuhen die Kamera bedienen kann.
  • Die Streulichtblende, die ich eigentlich gerne mal zu Hause lassen (ein Sakrileg, ich weiß) ist hier ein wilkommener Schutz gegen die Regentropfen
  • Ein drahtloser Fernauslöser, den man aus der Hosentasche bedienen kann. Die Fernbedienung über das Smartphone ist im Regen ziemlich bescheuert.
  • Gut imprägnierte Kleidung inkl. wasserdichter Wanderschuhe
  • Ein einziges Objektiv, dass die Lieblingsbrennweiten abdeckt, denn Linsenwechseln im strömenden Regen ist kein Spaß.
Cala Rajada

Cala Rajada

Cala Rajada - Fischerboot

Cala Rajada – Fischerboot

Cala Rajada

Cala Rajada

Cala Rajada

Cala Rajada

Cala Rajada Leuchtturm

Cala Rajada Leuchtturm

Passepartouts – der richtige Rahmen

Die fertigen Drucke habe ich mittlerweile in schwarzen Passepartouts „gerahmt. Mit der weißen Schnittkante ergibt einen sehr edlen Gesamteindruck. Die Bilder erhalten so die Wertigkeit, die ihnen auch zusteht.

Passepartouts lasse ich mir bei der Passepartout-Werkstatt  schneiden. Dort bekomme ich auch alles, was zum ordentlichen Präsentieren dazugehört: Klebestreifen, Rückenkartons, Klarsichthüllen…

Fertige Fotos in Passepartouts

Fertige Fotos in Passepartouts