Tag 3
Road to Nowhere?

Gestern hatten wir eine Straße entdeckt, der wir ein wenig nachfahren wollten, weil von dort relativ viele Autos kamen (eher ein durchschnittlicher Grund) und wir waren neugierig wo die herkamen. Wir sind nicht schlecht erstaunt, dass die Straße irgendwann in-the-middle-of-nowhere endet. Noch verblüffter sind wir, dass es dort ein Café und einen riesen Parkplatz gab. Am allerverblüfftesten sind wir, als uns ein veritabler Sturm praktisch von den Füßen bläst. Im Autoverleih hatte ich ein lange Liste von Don’ts gelesen, bei der auch der Punkt „In Island werden viele Passanten durch Autotüren verletzt, die unvorsichtigen Beifahrern vom Wind aus der Hand gerissen werden.“ Klang doof, ist aber plötzlich nachvollziehbar. Simon muss jedenfalls erstmal hinter seiner Mütze her rennen.

Hinter dem Café geht es eine mittelspektakuläre Senke hinab, links um eine großen Stein und dann wird uns klar, warum das hier so war, wie es war. Wir sehen das Ende des Gletscher. Der Solheimajökull liegt vor uns. Blaues Eis in schwarzer Landschaft. Und gar nicht so weit weg. Trotz des Sturms laufen wir los und weil es auch noch leicht nieselt sind wir nach 10 Minuten klatschnass. Die schönen neuen Outdoorklamotten können dieser Kombination nichts entgegensetzen. Aber es ist jede Anstrengung wert.

Als Fotograf entwickelt man ja ein Faible für Strukturen. Farben gibt es hier nicht viele, aber Strukturen im Überfluss.

Das Tückische an den isländischen Vulkanaschefeldern ist, dass sie aussehen wie ein Stück superbreite Autobahn, aber verblüffend weich sind. Man sinkt bei jedem Schritt ein und das Gehen ist einigermaßen anstrengend. Flipflops sind keine gute Idee.

Weg zum Gletscher

Der Weg zum Gletscher

Island Gletscher 2

Solheimajökull

Der Solheimajökull-Gletscher ist wie Gletscher nun mal so sind: gigantisch, beeindruckend, kalt. Spannend ist, dass wir schon ein ganzes Stück auf dem Eis gelaufen sind, bevor wir es bemerken, weil eine 10 cm starke Ascheschicht darauf liegt.

Mittlerweile sind auch die ersten geführten Gletschertouren angekommen, das erklärt den großen Parkplatz. Busladungen voller gletscherbegeisterter Asiaten wollen aufs Glatteis geführt werden.

Der Rückweg ist genau so lang wie der Hinweg, nur jetzt kommt der Regen von vorne. Das Café ruft uns.

Wir wählen den Platz an der Heizung und diverse Heißgetränke.

Vik – die Zweite

Danach geht es nochmal nach Vik, wir wollen den Strand sehen. Strand im Sturm ist anstrengend, da kann er noch dreimal so schön sein. Außer uns ist niemand da, das ist super, da somit auch keine Fußspuren den schwarzen Sand verunstalten würden. Das nervt später beim Retuschieren.

Strand Vik i Myrdal Island

Trollfelsen – Vik i Myrdal

 

Strand Vik i Myrdal Island 2

Strand Vik i Myrdal

Die berühmten Trollfelsen sind gut zu sehen und werden ordentlich umtost, weiße Möwen machen vor schwarzen Felsen, das was Möwen so tun. Schön. Zumindest solange, bis man zum zweiten Mal an diesem Tag klatschnass ist. Gelernt habe ich: Die allerdichtesten Spezialschuhe sind nur bedingt hilfreich, wenn das Wasser so hoch darüber spült, dass es von oben reinläuft.

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