Reisefieber
In ein paar Tagen geht es los. Zum ersten Mal seit langer Zeit habe ich die Gelegenheit wirklich lange an einem Ort zu sein und zu fotografieren. Normalerweise bin ich immer nur Stunden oder wenige Tage an einer Location, diesmal ist es anders: über drei Wochen habe ich Zeit, Amsterdam auf den Pelz zu rücken.
Die holländische Metropole ist meine Lieblingsstadt. Tolle Stadt, tolle Menschen, unvergleichliches Flair und ein überwältigende Vielfalt an Eindrücken. Klar, auch touristischer Trubel, Kitsch und jede Menge Unsäglichkeiten. Muss wohl so sein.
Über drei Wochen – in solch einem Zeitraum hoffe ich fotografische Möglichkeiten zu haben, die es normalerweise nicht gibt: Das gleiche Motiv zu verschiedenen Tageszeiten, bei unterschiedlichem Wetter in unterschiedlicher Laune, lange Zeit vor einem fotografischen Thema verbringen, ohne gleich weiterhetzen zu müssen. Entdecken, finden ohne zu suchen. Nichts zwingen müssen, auch mal gar nichts fotografieren. Sein.
Das „Mehr an Möglichkeiten“ kann auch in der Einschränkung liegen.
Ein wirklich zwingendes Konzept habe ich nicht vorbereitet, Amsterdam wird mir schon zeigen, was es zu sehen gibt. Dann werde ich reagieren. Vielleicht mal mit ganz kleinem Besteck aus dem Haus gehen, keine Tasche voll Glas sondern eine Kamera mit einem Objektiv – so wie früher.
Wenn man mehr Zeit hat, hat man auch mehr Möglichkeiten neben der Fotografie. Menschen kennenlernen, Bummeln, Essen, Trinken, Genießen. Es wird sich vieles ergeben.
Ich bin gespannt.